„Der Mensch ist ein Teil der Natur und gehört als Homo sapiens zur Familie der Menschenaffen in die Ordnung der Primaten. In den letzten Jahrhunderten hat er die Welt maßgebend verändert und gefährdet damit das Überleben vieler Arten und die Zukunft des Planeten Erde. Die Gartenagogik leistet einen Beitrag zum Schutz der natürlichen Umwelt. Sie möchte Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität der Klientinnen und Klienten erhalten und fördern. Die Gartenagogik stellt einen präventiven Beitrag zur Verhinderung von Krankheiten dar. Mit ihren Angeboten und Programmen fördert sie die Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen. Die Gartenagogik ist ein Teil des Fachgebiets Green Care, das alle Aktivitäten beinhaltet, welche die Natur, Tiere und Pflanzen gezielt für Klientinnen und Klienten einsetzen. In der Gartenagogik initiieren und begleiten Fachpersonen mit agogischer und gärtnerischer Aus- und Weiterbildung kognitive, emotionale, körperliche und soziale Lernprozesse mit Pflanzen und Gärten. Das geschieht im professionellen Bereich an geschützten Arbeitsplätzen oder im Freizeit- und Hobbybereich. Zielgruppen der Gartenagogik sind Menschen mit einer Beeinträchtigung und/oder Unterstützungsbedarf, die oft in einer entsprechenden Institution wohnen und arbeiten.“

Auszug aus Thomas Pfister (2023): Praxisbuch Gartenagogik – Menschen mit Pflanzen begleiten. Haupt Verlag

Green Care - naturgestützte Aktivitäten

Die Gartenagogik ist ein Teil von Green Care. Unter diesem Begriff, der deutsch mit «naturgestützten Aktivitäten» etwas kompliziert klingt, fasst man alle Aktivitäten zusammen, die Natur, Tiere und Pflanzen gezielt für Klientinnen und Klienten einsetzen. Dabei werden physische, psychische, pädagogische oder soziale Ziele und Verbesserungen angestrebt. Green Care wird z.B. in Pflege, Rehabilitation, Therapie, Sozialarbeit oder Pädagogik angewendet. Menschen jeden Alters und mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen oder Störungen werden dabei angesprochen.